Mittwoch, 6. März 2013

Vorstellung des Armutsberichts Deutschland 2012

Die Arbeits- und „Sozialministerin“ (???), Ursula von der Leyen, hat heute den Armutsbericht vorgestellt. Wie erwartet, wurde der Bericht schön gefärbt, Aussagen wurden entfernt oder relativiert, ja sogar ins Gegenteil verdreht. Hieß es ursprünglich, dass die unteren Löhne in den vergangenen zehn Jahren preisbereinigt gesunken“ sind, ist heute die Rede davon, dass sinkende Reallöhne "Ausdruck struktureller Verbesserungen" seien (Ha,Ha, sehr komisch) .
Frau von der Leyen bestreitet jede von ihrem realitätsverleugnenden Kabinettskollegen, dem Bundeswirtschaftskneipenminister Rösler, durchgesetzte Schönfärberei. 

Mit seiner Aussage 
„Deutschland geht es gut. Den Menschen geht es gut“
getroffen in der 208. Sitzung des Deutschen Bundestags am 22. November 2012 erinnert mich der F.D.P.-Politiker an einen anderen bekannten Volksverdummer aus der ehemaligen DDR, der kurze Zeit nach seinem Satz  
„Unsere Republik gehört heute zu den zehn leistungsfähigsten
Industrienationen der Welt, zu den knapp zwei Dutzend Ländern
mit dem höchsten Lebensstandard“
 
im November 1989 von „seinem“ Volk die rote Karte gezeigt bekommen hat. 

Doch zurück zu Frau von der Leyen. Sie habe sich die in Frage kommenden Sätze akribisch angesehen und hätte keinen gefunden, der streitenswert gewesen wäre. Und überhaupt, wegen ein paar geänderter Halbsätze muss man doch wirklich kein Geschrei machen.
Auch dass ganze Sätze aus dem Bericht verschwunden seien, bezeichnet sie als „Mär“. Als Beispiel führt sie an: "Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt".
Diese Aussage steht auch in der neuen Fassung des Berichts, verkündete sie triumphierend, nämlich auf Seite 343. Tatsächlich steht da:

 „Hinter diesen Durchschnittswerten steht eine sehr
ungleiche Verteilung der Privatvermögen.“
 

Was die angebliche „Sozialministerin“ aber schelmisch verschweigt, ist der geänderte Hintergrund dieser Aussage. Während es im Ursprungsbericht noch um Arm/Reich ging, bezieht sich die ungleiche Verteilung nun auf Ost/West.

Aber kommen wir zu einer weiteren, angeblich nicht verschwundenen Aussage, nämlich dass die ungleiche Vermögensverteilung das "Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung" störe. Von einem Journalisten darauf angesprochen, meinte die Ministerin, dass sie den Satz nach wie vor für richtig halte. Wo man ihn denn im Bericht finde, fragte eine andere Journalistin. Frau Minister wühlt in ihren Unterlagen und meint schließlich: "Da bin ich jetzt überfordert."

Da ist sie meiner Meinung nach nicht die Einzige im Bundeskabinett. Verarschen kann ich mich alleine, dazu brauche ich die Politclowns aus Berlin nicht.
 

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