Donnerstag, 16. Februar 2012

Deutsche besitzen 8,5 Billionen Euro

Wie ich bei [SPIEGEL ONLINE] lesen konnte, besitze ich 103.912 Euro an Barwerten und/oder als Sachwerte in Form von Immobilien. Und nicht nur ich, nein jeder Bundesbürger hat soviel Geld auf der hohen Kante. Zusammen besitzen wir 8,5 Billionen Euro (8.500.000.000.000) und mit diesem Geld könnten wir auf einen Schlag locker die Staatsschulden aller Eurostaaten tilgen. Aber soweit wollen wir natürlich nicht gehen, es gibt bestimmt auch in diesen Staaten Privatvermögen.

Allerdings stimmt mich diese Meldung schon ein wenig nachdenklich. Irgendwas stimmt hier nicht. Ich verstehe nicht, warum in Deutschland mehr und mehr von Altersarmut, Kinderarmut usw. gesprochen wird, wenn man als Minijobber, Aufstocker oder Hartz4-Empfänger ein derartiges Vermögen anhäufen kann.
Oder sollte der Bankenverband mit den „Deutschen“ nur die raffgierigen Zeitgenossen unter uns meinen, die unser Land als Selbstbedienungsladen verstehen, nämlich Unternehmer, die im Ausland zu Hungerlöhnen fertigen lassen und hier die dicke Kohle abgreifen? Oder Politiker, die sich allen Umständen zum Trotz in regelmäßigen Abständen eine Diätenerhöhung genehmigen? Oder skrupellose Bankenmanager, die sich ohne mit der Wimper zu zucken immer höhere Tantiemen auszahlen lassen? Oder die Internetabzocker, die unbedarften Menschen mit unlauteren Abofallen oder Gewinnspielen das Geld aus der Tasche ziehen?
Der Bankenverband täte gut daran, in der heutigen Zeit im Zusammenhang mit Privatvermögen nicht von „den Deutschen“ zu sprechen sondern vielmehr das Privatvermögen um die oben geschilderten Sachverhalte zu bereinigen. Mit dem was dann übrig bleibt, ist Euroland bestimmt nicht mehr zu retten.

1 Kommentar:

  1. Ja, stimmt, schön wäre es gewesen, wenn man mal kurz erwähnt hätte, wie dieses Vermögen wirklich aufgeteilt ist, anstatt einfach nur den Mittelwert zu berechnen. Seltsam, dass sich das Statistische Bundesamt dafür nicht zu schade ist und seltsam ist auch, dass immer noch nicht öffentlich gewertet wird, dass Armut relativ ist und vor allem, dass hier irgendwas nicht stimmt.
    Mir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn ich lese, dass ich demnächst bitte Strafabgaben für meine Lebensplanung zu zahlen habe, meine Krankenkasse mit meinen deutlich überhöhten Beiträgen den Kamin heizen kann und sich unsere Bundespräsidente die ein oder andere Extra-Kleinigkeit gönnen kann, ohne irgendwie strafrechtlich verfolgt zu werden. Der Fisch stinkt vom Kopf her- da sind wir nicht anders als Griechenland, Italien oder Spanien. Da kann man das Pro-Kopf-Vermögen berechnen wie man will.

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