Dienstag, 10. April 2012

Kampf-Radler

Verbotsschild für FahrräderGanz so drastisch wie Ramsauer würde ich es nicht formulieren, aber ein mangelndes Unrechtsbewusstsein vieler Radfahrer kann ich, selber Radfahrer, durchaus bestätigen. Da wird schon ganz bewusst gegen Verkehrsregeln verstoßen, sei es, dass man auf Radwegen in entgegengesetzter Richtung unterwegs ist, verbotenerweise Gehwege befährt, die Vorfahrt missachtet, abrupt links abbiegt oder auf kombinierten Fuß-/Radwegen keine Rücksicht auf die Fußgänger nimmt.

Aber auch Fußgänger – zu denen ich auch gehöre – verhalten sich nicht immer regelkonform. Auch sie rennen bei Ampel-rot über die Straße oder überqueren diese im Schneckentempo schräg und baseln auf Radwegen durch die Gegend. Unrechtsbewusstsein? Negativ.

Das gleiche mangelnde Unrechtsbewusstsein stelle ich – selbst Autofahrer – aber auch bei dieser Gruppe der Verkehrsteilnehmer fest. Auch hier wird die Vorfahrt missachtet, beim Abbiegen oder Wechseln der Fahrspur nicht geblinkt, die Höchstgeschwindigkeit überschritten oder schnell noch bei Rot die Ampel überfahren.

Es ist meines Erachtens ein Problem unserer Gesellschaft. Ganz nach dem Motto „Frech kommt weiter“ meinen heute viele Mitbürger, Regeln seien nur für die anderen da und werden nur aufgestellt, um gegen sie verstoßen zu können. Wenn es uns nicht gelingt, mal wieder etwas mehr Rücksicht auf unsere Mitmenschen zu nehmen, wird die Verrohung der Kampf-Radler/-Autofahrer/-Fußgänger schneller fortschreiten als uns lieb ist.

Hintergrundinfo: Süddeutsche.de

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