Donnerstag, 12. April 2012

Werden deutsche Pässe verramscht?

Unser deutscher Pass ist kein Ramschartikel, und Einbürgerungsquoten sind kein Maßstab für Weltoffenheit.“
Das ist der neueste Klops des CSU-Generals Alexander Dobrindt, mit dem er sowohl die Hamburger als auch die Stuttgarter Einbürgerungspolitk attackiert.

Was heißt denn hier eigentlich „Pässe verramschen“, Herr Dobrindt?
Was ist falsch daran, den Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft anzubieten, die seit mindestens acht Jahren hier leben und nicht vorbestraft sind, die deutsch sprechen, Arbeit haben und keine Sozialhilfe in Anspruch nehmen? In Hamburg wurden nämlich nur die Personen angeschrieben, die genau diese Voraussetzungen erfüllen.
Der Erfolg gibt den Hamburgern Recht. Zwischen Dezember und März ist die Zahl der Einbürgerungsanträge um 34 Prozent gestiegen, die Zahl der Beratungsgespräche sogar um 91 Prozent.

In Baden-Württemberg erleichterte Integrationsministerin Bilkay Öney vor allem älteren Menschen, die ihr Arbeitsleben hier verbrachten, Steuern und Sozialabgaben zahlten, die Einbürgerung. Auch dagegen kann man doch nichts haben, oder?
Statt über Fantasiequoten für Einbürgerungen zu schwadronieren, sollten wir gemeinsam die immer noch bestehenden Integrationsdefizite in Deutschland lösen“,
sagt Herr Dobrindt und will dabei aber nicht zur Kenntnis nehmen, dass Baden-Württemberg und Hamburg gerade dabei sind, ihren Beitrag zur Lösung der „ Integrationsdefizite“ zu leisten.
In Berlin überlegt man, ob das Hamburger Modell übertragbar wäre und der frühere Kreisverwaltungsreferent von München, Hans-Peter Uhl (CSU), meint hierzu: 
 Die Aktion ist vernünftig, das habe ich vor 15 Jahren schon gemacht.“
So what, Herr Dobrindt, einfach mal wieder auf gut Glück einen rausgehauen?

Hintergrundinfo: Der Tagesspiegel


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