Und schon wieder muss ich etwas über den zur Zeit populärsten Vertreter des deutschen Hochadels schreiben.
Ausgerechnet Herr zu Guttenberg, dessen Internetkompetenz bisher noch nicht zutage getreten ist, soll nun der EU-Kommissarin Neelie Kroes beim Thema Internetfreiheit beratend zur Seite stehen und sie bei ihrer Anti-Zensur-Initiative im Internet unterstützen. Jemand, der seinerzeit die Internetzensur bejahte, indem er die Gegner der in Deutschland geplanten Internet-Sperren in die Ecke der Befürworter von Kinderpornografie rückte, der im Bundestag für die Vorratsdatenspeicherung stimmte und den letztlich das freie Internet straucheln ließ, soll sich nun um 180 Grad gedreht haben, vom Saulus zum Paulus geworden sein?
Herr zu Guttenberg gehört meiner Meinung nach zu den Menschen, die sich für nichts zu schade sind und ihr Fähnchen bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Wind drehen, der ihnen einen anständigen Karriereschub verspricht.
Allerdings muss er sich auch schon wieder den entsprechenden Gegenwind seiner Kritiker ins Gesicht wehen lassen.
Eines muss man ihm aber doch wohl zugestehen: Der Mann hat was. Was das ist, weiß ich nicht, aber bei Frauen kommt er wohl besonders gut an.
So antwortete nämlich Frau Merkel damals auf die Frage, ob zu Guttenberg auch nach Aberkennung seines Doktortitels im Amt bleiben würde:
„Ich habe keinen wissenschaftlichen Assistenten oder einen Promovierenden oder einen Inhaber einer Doktorarbeit berufen, sondern hier geht es um die Arbeit als Bundesverteidigungsminister.“
Und auch Frau Kroes scheint seine wahren Qualitäten erkannt zu haben:
„Ich suche nach Talent, nicht nach Heiligen.“
Ob Frau Kroes bei ihrer Suche besonders erfolgreich war, wage ich jedoch ganz entschieden zu bezweifeln.
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