Kaum zu glauben, zu welch einer
gehirnakrobatischen Glanzleistung die Berliner Politclownerie so kurz
nach der Lachnummer mit dem Betreuungsgeld schon wieder fähig ist.
Da haben sich die Familienpolitikerkomiker der
Unionsfraktion innerhalb der schwarz-gelben Koalition doch tatsächlich gegenseitig eingeredet,
den – nach Meinung der Familienministerin Kristina Schröder –
von der deutschen Wirtschaft so dringend benötigten
hochqualifizierten Frauen beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt in
Form einer teilfinanzierten Haushaltshilfe unter die Arme greifen zu
müssen. "Bezahlbare Hilfe im Haushalt erleichtert
Familien das Leben und insbesondere Frauen nach der Elternzeit die
Rückkehr in den Beruf", sagt sie.
Hallo? Ich höre nichts! An dieser
Stelle habe ich jetzt mit frenetischem Applaus gerechnet. Auf solch
eine gequirlte Kacke muss man erst mal kommen! Frauen, die man mit
dem Betreuungsgeld hinter den Herd geschickt hat nun mit einer
teilfinanzierten Haushaltshilfe wieder dahinter hervorzulocken. Dazu
gehört schon eine gehörige Portion Dummheit.
Seien wir doch mal realistisch.
Hochqualifizierte (und karrieregeile)
Frauen wissen, was sie dem Arbeitsmarkt Wert sind und können sich
dementsprechend teuer genug verkaufen, so dass sie ihre Haushaltshilfe
komplett selbst finanzieren können. Die pfeifen eineinhalb Jahre
lang auf die 90 Euro im Monat. Und wenn dem nicht so ist, dann habt
ihr Politamateure die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass dem so wird.
Bleibt da aber noch die Gruppe der
nicht ganz so hochqualifizierten Frauen. Denen bieten sich jetzt
total neue Arbeitsmarktnischen. "Wenn wir diese
Dienstleistungen fördern, dann schaffen wir Zeit für Familien und
schaffen gleichzeitig Arbeitsplätze", meint
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Ein Heer von Haushaltshilfen
wird demnächst die Arbeitslosenquote mindestens halbieren, oder?
Das ist aber nur die eine Seite der
Medaille. Die Schlaufüchse der Tigerenten-Regierung sind ja noch
viel gewiefter, denn die 90 Euro kann man locker den angehenden
Haushalthilfen von Hartz4 oder vom Aufstockungsbetrag wieder
abziehen. Wirklich clever. Und wer gewinnt letztlich? Die
Besserverdienenden kriegen es mal wieder in den Hintern gesteckt.
Aber das ist ja nichts Neues, wenn man sich den Versuch der
Beihilfe zur Steuerhinterziehung das
Steuerabkommen mit der Schweiz ansieht.
Mensch,
von den Volksvertreterndummern
in Berlin und insbesondere von den arbeits- und familienpolitischen
„hochqualifizierten“ Frauen in der Tigerenten-Regierung habe ich die Schnauze jetzt aber mal so richtig gestrichen voll.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen