Sonntag, 21. April 2013

Der Steuerfall Uli Hoeneß...

...belegt eindrucksvoll, wie wichtig es war, das von Bundesfinanzminister Schäuble vehement verteidigte deutsch-schweizerische Steuerhinterzieherbegünstigungsabkommen“ im Bundesrat endgültig scheitern zu lassen. 

Quelle: http://www.hvb-experten.de/#video1

Wie der Präsident des Kickerclubs aus Ingolstadt-Süd nämlich selbst verlauten ließ, hoffte er auf dieses Abkommen, hätte so im Schutze der Anonymität brav sein am Fiskus vorbei gemogeltes Einkommen pauschal nachversteuern lassen und ansonsten weiterhin in aller Ruhe und „guten Gewissens“ sein soziales Image pflegen können.
Diese Hoffnung ist wie eine Seifenblase zerplatzt und so hat er sich – wahrscheinlich schweren Herzens – dazu entschlossen, sein sozialschädliches Verbrechen selbst anzuzeigen.
Dazu meint Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in der «Bild»-Zeitung:
Uli Hoeneß kann keinen Promibonus erwarten. Steuerbetrug ist ein
schwerwiegendes Verbrechen zum Schaden der Allgemeinheit.“

Ich kann Uli nur die Daumen drücken, dass es gut ausgeht“
kann Ehrenpräsident Franz Beckenbauer gerne leise zu sich selbst im stillen Kämmerlein sagen, aber dies in der «Bild am Sonntag» in aller Öffentlichkeit lauthals zu verkünden, ist meiner Ansicht nach eine Frechheit und wirkt wie ein weiterer Faustschlag in das Gesicht ehrlicher Steuerzahler; und genau die werden sich die blutige Nase holen. 
Der Steuerhinterzieher dagegen wird meines Erachtens straffrei ausgehen. Denn wenn es optimal läuft, werden die Ermittlungen die Wirksamkeit der strafbefreienden Selbstanzeige bestätigen.
Zwar tritt eine Straffreiheit gem. § 371 Abs.3 AO (Selbstanzeige bei Steuerhinterziehung) nicht ein, wenn der ungerechtfertigt erlangte Steuervorteil einen Betrag von 50.000 Euro je Tat übersteigt, aber zum Glück aller Steuerhinterzieher und Geldwäscher wurde ja am 28.04.2011 das Schwarzgeldbekämpfungsgesetz ausgefertigt. Darin wurde nämlich u.a. beschlossen, dem §398 AO noch ein §398a AO folgen zu lassen.
Und genau diese Vorschrift erlaubt es Herrn Hoeneß – sieht man mal davon ab, dass er neben der Steuerschuld noch 5 Prozent der hinterzogenen Steuer zugunsten der Staatskasse zu zahlen hat – völlig unbeschadet aus der Nummer herauszukommen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen