Vermutet habe ich das schon lange, bewiesen hat es jetzt eine Umfrage: die meisten Abgeordneten fühlen sich machtlos, das Land mitzugestalten und Entscheidungen zu treffen, wir Bürgerinnen und Bürger müssen uns kümmern, wenn wir gesellschaftliche Veränderungen wünschen.
Dieser Ansicht sind, wen wunderts angesichts der (fehlenden?) Kompetenz, 78,2% der befragten FDP-Parlamentarier; und auch 52,4% der CDU-Abgeordneten meinen, keinen Einfluss nehmen zu können. Das kann ich nachvollziehen, wenn ich mir die Arbeitsweise ihrer Chefin anschaue. Warum allerdings auch 58,2% der Grünen die Bürger/innen in der Pflicht sehen wollen, kann ich mir nur so erklären, dass sie generell mehr zu Volksentscheiden tendieren.
Wie dem auch sei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Politprominenz an dieser Befragung teilgenommen hat. Dafür sind die meisten viel zu profilierungssüchtig und neigen zu allem Überfluss auch noch zu einer nahezu gefährlichen Selbstüberschätzung.Also wird hier nur von der zweiten und dritten Garnitur unserer Volksvertreter die Rede sein können.
Und die möchte ich mal fragen, was sie meinen, warum wir sie gewählt haben? Keinen Schimmer? Dann werde ich euch das mal sagen: Ihr seid unsere Volksvertreter und ihr habt gefälligst unsere Interessen gegen die Lobbyisten der Pharmaindustrie und Energiewirtschaft zu vertreten. Ihr habt dafür zu sorgen, dass unsere Kinder eine gute Ausbildung bekommen, dass wir in einer intakten Infrastruktur leben und dass wir, falls es mal notwendig ist, von einem stabilen sozialen Netz gesichert werden.
Und da kann man sich nicht hinter "Fraktionszwängen" und ähnlichem parteipolitischem Mist verstecken. Wenn ihr dem nicht gewachsen seid, müsst ihr ganz schnell gehen; und nehmt den inkompetenten Teil eurer Spitzenpolitiker gleich mit, denn dicke Diäten einstreichen und dem Volk sagen, dass es sich gefälligst selbst kümmern soll, das kann es nicht sein.
Quelle: http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/6/0,3672,8208070,00.html
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