Montag, 4. April 2011

Brauchen wir eine Ethikkommission?

Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirchen nehmen heute in der Ethikkommission ihre Arbeit auf. Das 14-köpfige Gremium soll sich wohl ausschließlich mit der Frage beschäftigen, welches nukleare Risiko wir zu tragen bereit sind.
Was heißt das denn jetzt? Wie hoch sind Eintrittswahrscheinlichkeiten für Flugzeugabstürze, Erdbeben, Überflutungen, Stromausfälle, Terroranschläge und sonstige Ereignisse, die wir uns noch gar nicht vorstellen können? Und welche Verkettungen unglücklicher Umstände können zu einem Super-GAU führen?
Das ist mir, angesichts von Harrisburg, Tschernobyl oder jetzt Fukushima, völlig schnuppe.
Im Vordergrund steht für mich die Kernschmelze und das Freisetzen radioaktiver Strahlung, egal durch welches Ereignis dies ausgelöst wurde. Mag die Eintrittswahrscheinlichkeit eines Terroranschlags zum Beispiel auch noch so gering sein, der 11. September hat deutlich gezeigt, dass er passieren kann. Und wenn mir einer sagt, dass so etwas nur alle 100 Jahre vorkommt, kann er mir nicht garantieren, dass diese 100 Jahre nicht schon morgen vorbei sein können.
Der Super-GAU ist allerdings nicht unser einziges Problem. Wohin mit dem ganzen strahlenden Müll. Bis heute haben wir kein sicheres Endlager und wie leichtfertig mit Atommüll umgegangen wird, zeigt die Schachtanlage Asse überdeutlich.
Aber ich will gar nicht an hier und heute denken, wir haben auch die Verpflichtung, nachkommende Generationen vor unserer Dummheit zu schützen. Dumm und borniert ist es nämlich allemal, eine bis heute nicht beherrschbare Technologie anzuwenden und durch eine Ethikkommission klären zu lassen, welchen Preis man hierfür zu zahlen bereit ist.
Mir drängt sich hier trotz aller gegenteiligen Lippenbekenntnisse schwarz-gelber Politiker der Verdacht auf, dass hier ein Aktionismus vorgetäuscht wird, der nur das Ziel hat, den Bürger wieder einzulullen, denn wer letztlich Entscheidungen treffen wird, steht bereits schon heute fest. Wie sagte Frau Merkel: 
"Ganz zum Schluss sind wir nicht umsonst Politiker "
und

"dann müssen WIR uns eine Meinung bilden."
 

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