Mittwoch, 1. Juni 2011

Atomausstieg mit Laufzeitgarantie

Nun haben sich die Regierungsparteien nach stundenlangen Verhandlungen ja auf einen Atomausstieg bis spätestens 2022 geeinigt, wobei die wegen des Moratoriums abgeschalteten alten Meiler sowie das Pannenkraftwerk Krümel nicht mehr ans Netz gehen sollen. Das hätte man auch billiger haben können, hätte man die damalige Entscheidung von Rot-Grün unangetastet gelassen. Aber nein, der Atomlobby musste ja in den Hintern gekrochen werden und nun ist die Kacke am Dampfen, wie man hier bei uns so schön sagt. Jetzt nämlich wird es wohl etwas kosten, denn die Atomkonzerne, allen voran E.on und RWE haben angekündigt, gegen den Atomausstieg zu klagen und verlangen eine Entschädigung in Milliardenhöhe. Konzernchef Großmann (RWE) warf der Tigerenten-Regierung in der „Bild“-Zeitung Unberechenbarkeit vor:

    "Die Frage nach der Berechenbarkeit muss man bei dieser Bundesregierung
                             nicht nur in Energiethemen stellen."  


Da muß ich dem Mann, so schwer es mir auch fällt, Recht geben.

Ich gehe da aber noch einen Schritt weiter und füge locker Unfähigkeit hinzu. Denn was machen die Politclowns in Berlin? Sie geben der Atomlobby eine Art „Laufzeitgarantie“, d.h. Die Stromkontingente der abgeschalteten Meiler können auf die neun verbliebenen moderneren Kraftwerke übertragen werden. Das bedeutet, dass alle Kraftwerke erst zwischen 2021 und 2022 vom Netz gehen werden und nicht wie vorgesehen peu a peu; und dass die Energieriesen solange Kasse machen können. Und wenn dann in 10 bzw. 11 Jahren eine Abschaltung in zwei Schüben erfolgt, kann sehr wohl eine Energiekrise befürchtet und eine erneute Laufzeitverlängerung in Betracht gezogen werden. Atompolitik dieser Koalition ist nach wie vor unglaubwürdig, denn dann würde die Schwarz-Gelbe Taktik ja doch noch aufgehen, auch wenn die heutigen Regierungsparteien dann längst die Oppositionsbank drücken.



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