Samstag, 16. Juni 2012

Jährliche Mängelkontrolle für ältere Autos



Singer-Oldtimer-01Die EU-Kommission will die Sicherheit im Straßenverkehr verbessern und ältere Autos zukünftig jährlich zur Mängelkontrolle schicken.
Der «Financial Times Deutschland» zufolge existiert ein vertraulicher Entwurf des estnischen EU-Verkehrskommissars Siim Kallas für eine entsprechende neue EU-Verordnung. Vorgesehen ist demnach, dass PKWs spätestens vier Jahre nach der Erstzulassung zur Hauptuntersuchung müssen; die nächste Prüfung wäre dann nach zwei weiteren Jahren fällig und anschließend soll eine jährliche Untersuchung Pflicht werden. Für Fahrzeuge, deren Kilometerstand bereits nach vier Jahren 160.000 km oder mehr beträgt, wäre die Pflicht zur jährlichen Prüfung sofort gegeben.

Die Kommission führt zur Begründung an, dass ältere und/oder stärker beanspruchte Autos häufiger technische Mängel aufweisen und eine dementsprechende "klare Korrelation zwischen dem Niveau an Sicherheit im Straßenverkehr und der Zahl der technischen Mängel bei Fahrzeugen" bestünde.
Dagegen ist Vize-Fraktionschef Florian Pronold (SPD) der Ansicht, dass die Verkehrssicherheit auch schon mit den jetzigen in Deutschland gültigen Regeln gewährleistet sei. "Eine jährliche TÜV-Pflicht für sieben Jahre alte Autos ist ein unsinniger, bürokratischer Quatsch", meint er und fordert Verkehrsminister Ramsauer auf, den „TÜV-Irrsinn aus Brüssel“ zu stoppen.
Auch der ADAC ist von einer solchen EU-Verordnung wenig angetan und führt an, dass es keine Studie gäbe, die eine solche, von der EU-Kommission behauptete Beziehung zwischen der Verkehrssicherheit und mit Mängeln behafteten Fahrzeugen bestätigt. Demzufolge ist eine Verkürzung der Prüfintervalle überflüssig und führe lediglich zu einer deutlichen Mehrbelastung der deutschen Fahrzeughalter von mehr als einer Milliarde Euro. Betroffen wären überwiegend wieder die sozial schwächere Bevölkerungsgruppe, da generell hier die älteren Autos zu finden sind.
Für eine solche EU-Verordnung sprechen sich allerdings die deutschen marktführenden Prüfunternehmen TÜV und DEKRA aus und man kann sich lebhaft vorstellen, wie jetzt schon die Eurozeichen in den geldlüsternen Augen der Verantwortlichen blinken.


Quellen und Hintergrundinformationen:
FinancialTimes Deutschland
WELT ONLINE: «EU will ältere Autos häufiger zum TÜV schicken»
WELT ONLINE: «SPD-Politiker Pronold fordert Stopp von "TÜV-Irrsinn aus Brüssel"»
SPIEGEL.de

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