Sonntag, 29. Januar 2012

Razzia im Bundespräsidialamt

Das hat es meines Wissens noch nie gegeben. Im Rahmen der Ermittlungen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit gegen Olaf Glaeseker haben ein Staatsanwalt und mehrere Beamte des Landeskriminalamtes bereits am Donnerstag sein Amtszimmer im Bundespräsidialamt durchsucht. Dabei wurden „Unterlagen und Computerdateien beschlagnahmt, die jetzt ausgewertet werden müssen“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover. Hatte Wulff sich deswegen schon kurz vor Weihnachten ohne jegliche Begründung von seinem jahrelangen Vertrauten und Sprecher  getrennt? Im Nachhinein betrachtet bietet dieser Vorgang natürlich wieder genügend Raum für alle möglichen Spekulationen.

Mittlerweile räumt auch der Veranstalter des Nord-Süd-Dialogs, Manfred Schmidt, ein, dass ihm die niedersächsische Staatskanzlei bei der Suche nach Geldgebern für diese rein private  Lobby-Veranstaltung behilflich gewesen war. Ohne Wulffs und Glaesekers Kontakte wäre der  Nord-Süd-Dialog wohl kaum zustande gekommen.
Die Staatsanwaltschaft mit Durchsuchungsbeschluss im Dienstsitz eines Bundespräsidenten! Eine Ungeheuerlichkeit, die ihres gleichen sucht. So langsam sollte das Ende der Fahnenstange erreicht sein und ob Frau Merkel es auch wirklich so meint, wenn sie in einem Interview der "Bild am Sonntag" sagt:
"Unser Bundespräsident wird viele weitere Akzente
für unser Land und unser Zusammenleben setzen"
und somit bekräftigt, immer noch nicht mit einem Rücktritt Wulffs zu rechnen, wage ich doch immer mehr zu bezweifeln.

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